Eine Bärengeschichte – oder die Erforschung der Monotypie

Die Idee

Am Anfang stand die Idee Pflanzen umzudrucken und in die so entstandenen Botanischen Blätter eine Geschichte einzuweben. In Zusammenarbeit mit dem Berliner Autor und Filmemacher Andreas Strozyk, der mir eine wunderbare Geschichte geschrieben hat, entwickelte ich Illustrationen über einen Bären der in ein Sommerkleid schlüpft.

Die Technik

Die Monotypie ist eine einfache und zugängliche Technik, die es mir ermöglicht, große Flächen mit interessanten Strukturen zu versehen. Durch die Verwendung von Farbrollern, Stempeln oder Spachteln werde ich Farbe auf eine Gelli-Plate auftragen und anschließend Papier darauf drücken, um eigene, einzigartigen Illustrationen zu erzeugen.
Auf diesem erstellten Hintergrund will ich dann mittels Mischtechnik weitere Figuren und Zeichnungen einfügen, so dass zum Schluss eine Grafik mit großer Dichte entsteht.

Da das Thema meiner Geschichte der Wald ist, finde ich die Technik sehr passend. Für die Hintergründe habe ich Blätter Pflanzen und Strukturen aus meiner Umgebung gesammelt und damit einen großen Hintergrund gestaltet. Für die Tiere im Wald habe ich mit Bürstenstrukturen für das Fell experimentiert. Da die Technik zu sehr vom Zufall bestimmt ist, habe ich beschlossen, die Seiten mit den Tieren im Wald als Collageelemente auf das Papier zu kleben. Denn man kann nicht genau voraussehen, wie das Ergebnis wird und ob es eventuell die schon auf dem Blatt vorhandenen Elemente zerstört. Für die Farben verwendete ich zuerst Intaglio-Druckfarben von Cranfield.

Das Ergebnis auf einfachem Zeichenpapier hat mich aber nicht so sehr überzeugt, da die Farben sehr stark verschmieren und in Zusammenhang mit Schwarz, schnell schmutzig wirken.

Basierend auf dieser Tatsache bin ich wieder zurück zu Acrylfarben gewechselt. Diese sind laut YouTube Tutorials die Farben, welche am meisten für den Gelli-Print verwendet werden. Allerdings habe ich bemerkt, dass es sich im Nachhinein nicht mehr so gut auf Ihnen zeichnen lässt, denn Acryl wirkt wie eine Plastikschicht und ist abweisend für Buntstifte und Tinten.

Damit sich der Druck bearbeiten lässt, habe ich ihn mit einer leichten Lasur aus matter Acrylfarbe gestrichen und dadurch das Papier mit einer feinen Körnung versehen, auf der die Buntstifte nun haften konnten. Nach der Montage der Elemente auf dem Blatt habe ich mit Buntstiften, Acrylmarkern und Aquarellfarben weitergearbeitet. Das so entstandene Ergebnis der Collagen habe ich eingescannt und werde sie für die Textseiten der Gecko-Kinderzeitschrift vorbereiten

Ganz besonders freue ich mich, dass die Kinderzeitschrift Gecko die Bärengeschichte 2024 abdrucken wird, es bleibt also spannend!

Dieses Projekt wurde 2023 im Rahmen der Förderung „Kultur ans Netz“ der Investitionsbank Sachsen-Anhalt gefördert.